Bella Italia 2018 – Tag 17

aus Bella Italia 2018

Unterwegs auf dem Sentiero Azzurro

Aufgeregt und voller Vorfreude starteten wir in den Tag, schließlich sollte es nun in die Cinque Terre gehen und zwar auf dem Sentiero Azzurro. Endlich. Für mich schon letztes Jahr das heimliche Highlight der Reise. Leider war damals kein gut gelegener Campingplatz frei und nach dem Diebstahl unserer Fahrräder war uns die Lust auf Experimente vergangen.

Die Cinque Terre, das sind fünf kleine, herrlich bunte Dörfer an der Küste der ligurischen Riviera. Die Orte sind durch verschiedene Wanderwege miteinander verbunden. Wir haben uns für den etwa 15 km langen „Sentiero Azzurro“ entschieden, der uns meist direkt an der Küste entlang führte. Als Start wählten wir Monterosso al Mare. Wir erreichten das Dorf von Levanto aus bequem mit dem Zug, traten nach links aus dem Bahnhofsgebäude und setzten uns mit einer ganzen Schar wanderlustiger Touristen in Bewegung. Vorbei an kleineren Strandabschnitten verlief der Weg zunächst flach, dann langsam aber sicher stetig aufwärts.

Ausgangspunkt: Monterosso al Mare

Ein Blick zurück auf unseren Ausgangspunkt Monterosso al Mare, dem größten der fünf Dörfer. Schon nach dem ersten, etwa 50-minütigen Aufstieg in Richtung Vernazza hatte Carstens Shirt die Farbe gewechselt. Mist, an ein Ersatz-Shirt hatten wir gar nicht gedacht.😅 Egal. Die ersten Anstrengungen wurden mit dieser schönen Aussicht belohnt. 

Vernazza als Zwischenziel vor Augen

Entlang der ligurischen Steilküste ging es weiter in Richtung Vernazza – natürlich immer mit Meerblick. Ganz ohne Anstrengung ist der Weg allerdings nicht zu meistern. Logisch: Wer runter geht, muss irgendwann auch leider wieder rauf. Und runter und rauf…puh! Ein gemütlicher Spaziergang sieht anders aus.😉 Mit Monterosso im Rücken, dem Meer zur Rechten und Vernazza im Visier wussten wir gar nicht, wo wir hingucken sollten. Wir entschieden uns, öfter mal stehenzubleiben und den Blick in alle Richtungen schweifen zu lassen. Panorama deluxe!👌

Nach gut zweieinhalb Stunden war mit Vernazza die erste Station in Sicht! Endlich angekommen, gab es zur Belohnung erstmal ein Eis. Und für Carsten zudem ein neues T-Shirt. Vernazza platzte aus allen Nähten: Touristen drängten sich in den schmalen Gassen so weit das Auge reichte, Cafés und Geschäfte wurden regelrecht belagert. Mit Müh und Not ergatterten wir ein Plätzchen am hübschen Hafen, wo wir uns auf ein Getränk niederließen.

Weiter ging’s in Richtung Corniglia

Nach einer kurzen Pause setzten wir unseren Fußweg in Richtung Corniglia fort. Natürlich ging es aus dem Dorf erst einmal wieder ein gutes Stück bergauf – die Strapazen lohnten sich aber. Auf dem weiteren Weg begleiteten uns schöne An- und Aussichten.

Ein Blick zurück
nach Vernazza.
Hach – alles so schön
bunt hier!🌈
Entlang des Weges
nahmen wir uns
immer wieder Zeit
für diese Ausblicke.😍

Was für ein Glück, dass wir ungefähr auf halber Strecke zwischen Vernazza und Corniglia an einer kleinen Bar vorbeikamen, die köstliche selbstgemachte, eisgekühlte Zitronenlimonade ausschenkte. Genau das, was der abgekämpfte Wanderer bei heißen Temperaturen gebrauchen kann. Top! Eine wunderbare Aussicht gab es gratis dazu.

Als wir nach zwei weiteren Stunden schon einigermaßen kaputt im dritten Ort „Corniglia“ ankamen, stellten wir enttäuscht fest, dass der letzte Teil der Strecke bis nach Riomaggiore leider gesperrt war. Schade, aber nicht zu ändern. So sind wir eben mit dem Zug weiter gefahren. Nach über sieben Stunden und 21 km am Ende des Tages waren wir auch erledigt und die Zugfahrt im Grunde recht willkommen. Falls jemand erwägen sollte, mit dem Zug nach Corniglia zu fahren: Achtung! Ein absurd langer Treppenaufgang erwartet den Ankömmling direkt hinter dem Bahnsteig. Wir waren froh, dass wir die unzähligen Treppenstufen abwärts gegangen sind.😉
Viele Eindrücke konnten wir von Riomaggiore und Manarola nach dem langen Tag nicht mehr aufnehmen und beschlossen, die Orte am Folgetag erneut aufzusuchen. 

Kaputt, aber glücklich

Mit unserer kurzen Funktionskleidung und Wandersandalen fühlten wir uns bestens gerüstet für die Tour bei gut 30 Grad im Schatten. Uns ist allerdings die gesamte Bandbreite an Wandersleuten begegnet. Vom komplett langen Bergwander-Outfit inklusive Stöcken, über Bikinitop, Hotpants und Flipflops, bis hin zum asiatischen Style: Komplett vermummt mit langer Hose, Sweatjacke, Hut, Riesenbrille und Mundschutz. Mein Gott, ich wäre kollabiert unter all den Klamotten. So bin ich leicht bekleidet und schwungvoll -etwa mit dem Elan einer 85-Jährigen- vorangekommen.👵

Scherz beiseite, wir müssen zugeben: Wir haben den Weg ein wenig unterschätzt. Durch Wegbeschaffenheit, Streckenführung, Höhenmeter und Hitze war es wirklich deutlich anstrengender als gedacht. Es ging kaum mal geradeaus, sondern immer nur rauf und runter; der Großteil des Wegs war sehr steinig und schlecht zu gehen. Was soll’s…kaputt, aber glücklich über diese schöne Erfahrung, sanken wir abends zurück auf dem Campingplatz in die bequemen Camping-Stühle vor unserem Mobil.

2 thoughts on “Bella Italia 2018 – Tag 17

  • 27. Oktober 2020 um 18:53 Uhr
    Permalink

    Cinque Terre…sicher kein Geheimtipp mehr, aber ein MUSS wenn man in der Gegend ist! Hinter jeder Kurve kommt eine neue traumhafte Aussicht! Für die Wanderer: Handtuch, Wechselshirt und viiiiiiel Wasser mitnehmen 🙂

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